Philosophie: Geist und Natur

helmutbloehbaum@web.de
Jeden 4. Mittwoch um 10:30 Uhr im Stadtpark.
"Ach,
wie ist Natur so schwer“,
Lord Tristan Mickleford in F. v. Flotow, 1. Aufzug, 3.
Auftritt.
Das Thema Geist und
Natur ist seit Jahrhunderten aktuell: Es bezeichnet die
Beziehung zwischen Leben und Denken von allem Anfang an und
quer durch alle Kulturen und Religionen. Es ist daher kein
Zufall, dass in Europa das vorsokratische Denken mit Thales
von Milet und Anaxagoras bei der Frage nach den Prinzipien
von Physis (Natur) und Nous (Geist) einsetzte.
Ich habe nun vor, in einer mehrmonatigen Vortragsreihe das
Verhältnis von Geist und Natur noch einmal neu zu bedenken.
Als Hilfsmittel und vorläufige Richtschnur soll dabei ein
auf einer wissenschaftlichen Tagung im Sept. 1985 gehaltener
Vortrag von Prof. Jürgen Mittelstraß mit dem Titel: „Leben
mit der Natur“ stehen. In diesem wird der Frage
nachgegangen, in welcher Weise die Verantwortung des
Menschen gegenüber der Natur mit verschiedenen
Naturbegriffen und deren historischer Entwicklung erfolgt
ist.
Aus den Fragestellungen, die hier aufscheinen, entwickele
ich das Programm für die folgenden Vorträge: die Fragen, ob
und inwieweit Philosophie und Naturphilosophie wirklich so
eng und unmittelbar zusammenhängen, wie behauptet wird; wie
schwer der sokratische Einwand wiegt, die Natur sei keine
Quelle der Wahrheitsfindung; und ob die Unterscheidung von
natura naturans
(einer schaffenden Natur) und einer
natura naturata
(einer geschaffenen Natur) heute noch einen Sinn macht.